Trauerland Teil 2

Wenn ich über meine Ehe mit Thomas Luck schreibe, muss ich auch über seine Geliebten schreiben. Es waren dreizehn. Manche waren alt, manche jung, aber alle hatten sie schmale Taillen, breite Hüften und schlanke Hälse – seine Gitarren. Mit der Flamencogitarre war er leidenschaftlich, mit der Fender wild, mit der Klassischen zärtlich, mit der Zwölfsaitigen virtuos oder mit der Jazzgitarre eigenwillig. Thomas zeigte mir, was Musik alles kann. Sie ermutigt, provoziert, tröstet, inspiriert, rebelliert, wiegt in den Schlaf, rüttelt auf … sie erzählt Geschichten ohne Worte (und dafür beneide ich sie).

Einen Tag ohne ein Instrument war für ihn unmöglich. Er hatte immer eine Gitarre dabei oder wenigstens eine Mandoline. Wir reisten ans Meer und in die Berge, durch Europa oder wechselten den Kontinent. Thomas hatte mehr Gepäck als ich. Wenn wir in einer fremden Stadt die Sehenswürdigkeiten besuchten, gingen wir immer ins Geschäft eines Gitarrenbauers ob Paris, Budapest oder Madrid.

Während der Leukämiebehandlung war er wochenlang im Krankenhaus. Seine Ibanez begleitete ihn. Er spielte, obwohl die Haut seiner Fingerkuppen dünn wurde und die Nägel abbrachen. Er spielte und die Menschen auf der Krankenstation hörten zu. Sie spürten, was die Musik alles kann, wenn man sie lässt: trösten!


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Niemals

ohne

Gitarre - auch nicht im Krankenhaus


Die Doppel-CD “Worldreceiver” von Thomas Luck und Christiaan Dekker könnt Ihr bei mir für 15€ kaufen. Ein Jahr nach seinem Tod haben Christiaan Dekker und ich alle Songs veröffentlicht. Thomas bezeichnete sich gern als musikalische-eierlegende-Wollmilchsau. So ist auch die CD geworden - sehr vielseitig.